Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR entwickelt Konzepte, Verfahren und Systeme für elektromagnetische Sensorik, insbesondere im Bereich Radar, verbunden mit neuartigen Methoden der Signalverarbeitung und innovativen Technologien vom Mikrowellen- bis zum unteren Terahertzbereich. Seine international anerkannte und geschätzte Kompetenz erstreckt sich über nahezu alle Teilgebiete moderner Radarverfahren. Mit einem Budget von rund 29 Mio. Euro (2014) und rund 285 Mitarbeitern ist das Fraunhofer FHR eines der größten Radarforschungsinstitute in Europa.
Radar und verwandte Hochfrequenzsysteme bilden eine Schlüsseltechnologie im Bereich Verteidigung und Sicherheit, insbesondere im Bereich Aufklärung und Überwachung. Das Fraunhofer FHR unterstützt das Bundesministerium für Verteidigung in diesem Bereich seit der Institutsgründung im Jahre 1957. Es war in Deutschland in zahlreichen Anwendungen der Vorreiter neuer Technologien: z. B. bei der Weltraumbeobachtung mit Radar, Multifunktionsradaren mit phasengesteuerten Gruppenantennen, adaptiven Störunterdrückung, Millimeterwellentechnik, höchstauflösenden Radar-Bildgebung, Bewegtzielerkennung mit Raum-Zeit-Filterung, Zielklassifizierung und Passiv-Radar.
Die Alleinstellungsmerkmale und Kompetenzen des Instituts fördern unter den neuen Rahmenbedingungen der Fraunhofer-Gesellschaft zusätzlich die Betätigung auf zivilen Märkten. Die Umsetzung in den neuen Geschäftsfeldern Luft- und raumgestützte Radarsysteme, Land- und seegestützte Aufklärung, Systeme für Sicherheit und Schutz, Sensoren für Fahrzeuge und Verkehr, Sensoren für die Qualitätssicherung, Energie und Umwelt sowie Elektromagnetische Simulation und Antennentechnologie liefern jeweils konkrete Beispiele für innovative Anwendungen in vielen Bereichen der Gesellschaft.
Das Fraunhofer FHR arbeitet seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Entwicklung von Radarsystemen und Hochfrequenzsensoren. Neben dem Aufbau von leistungsstarken Gruppenantennen werden breitbandige Radarsensoren für abbildende Systeme entwickelt. Das Fraunhofer FHR hat dabei einige der leistungsstärksten Radarsysteme weltweit entwickelt, darunter das PAMIR System, die COBRA Serie oder mit MIRANDA das erste Radarsystem weltweit bei 300 GHz mit 40 GHz Bandbreite. Im Rahmen des Aufbaus ziviler Geschäftsfelder werden Techniken und Verfahren für den Bereich der industriellen Qualitätssicherung erforscht. Hierzu gehören Hochfrequenzsensoren für industrielle Anwendungen wie bei der Stahlproduktion sowie abbildende Systemen wie SAMMI, die zur Qualitätssicherung oder für Sicherheitsanwendungen entwickelt werden. Das Fraunhofer FHR bringt dabei seine Expertise im Bereich der Millimeterwellensensorik und Radarsignalverarbeitung ein. Hierbei werden die Fertigungskapazitäten des Fraunhofer FHR für den Aufbau kostengünstiger und effizienter Radarsysteme eingesetzt und neue Verfahren zur Signalverarbeitung wie MIMO-Systeme und multifrequente, tomografische Verfahren entwickelt. Die Flexibilität eigene Zeilenkameras herzustellen sowie Verfahren zur Signalverarbeitung anzupassen erlaubt es, individuelle kundenspezifische Lösungen zu realisieren und den Entwicklungsprozess flexibel zu gestalten.